Praxisbeispiele

Berufsorientierungsseminar „ Lebensplanung und Schlüsselqualifikationen“ der H8 in Wetzlar

Im Rahmen der Berufsorientierung an der MPS Hartenrod arbeitet die Schule konzeptionell mit der Schulsozialarbeiterin Sabine Werner  zusammen. So fand u.a. vom 04. Bis 06. September 2013 ein Seminar für die Schülerinnen und Schüler der H8 in der Jugendherberge in Wetzlar zu den Themen Lebenslauf und Bewerbungsanschreiben statt. Am 04. September machten sich also Frau Stoll, Herr Gröger und Frau Werner mit den 19 Schülerinnen und Schülern der H8 auf den Weg nach Wetzlar. Vor der inhaltlichen Arbeit stand aber noch eine von Frau Stoll organisierte Führung im Dunkelkaufhaus Wetzlar an. In zwei Gruppen wurden die Schülerinnen und Schüler von einem Blinden in absoluter Dunkelheit durch einen Parcours geführt. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler ihren Geruchs- und Tastsinn unter Beweis stellen. An den Stationen mussten verschiedene Dinge wie z.B. Gewürze an ihrem Geruch erkannt werden, Sätze erfühlt werden und Berufe anhand von typischen Arbeitsgeräten ertastet werden. Nach der Führung waren alle sehr beeindruckt, wie sich blinde Menschen zurechtfinden. Nach diesem Erlebnis ging es weiter in die Jugendherberge. Dort wurde intensiv an den inhaltlichen Themen gearbeitet. Bis Mittwoch lernten die Schülerinnen und Schüler in Einzel- und Gruppenarbeiten, worauf es beim Verfassen des eigenen Lebenslaufs und des Bewerbungsanschreibens ankommt. Anschließend schrieb jede Schülerin und jeder Schüler bei sommerlichen Temperaturen und mit dem bereits erworbenen Wissen über Voraussetzungen und Tätigkeiten des Wunschberufs einen eigenen Lebenslauf und ein eigenes Bewerbungsanschreiben. Dabei standen Herr Gröger, Frau Stoll und Frau Werner mit Rat zur Seite. Unterbrochen wurde die anstrengende Arbeit am zweiten Tag durch eine einstündige Stadtführung in Wetzlar, die bei dem warmen Wetter annähernd mediterranes Flair hatte.  Zusätzlich konnten mithilfe des Spiels „Job-Bingo“ weitere Berufsfelder erschlossen werden und das Berufswahlspektrum der Schülerinnen und Schüler erweitert werden. So manch einer lernte über „Job-Bingo“ sogar neue Berufe kennen, die sie bzw. er nun in einem Praktikum erkunden möchte. Am Ende der 2,5 Tage konnten die Schülerinnen und Schüler zufrieden – aber auch erschöpft – auf ihre Arbeit zurückblicken und sind mit ihren Lebensläufen, Bewerbungsanschreiben und dem Wissen darüber, worauf es bei der schriftlichen Bewerbung ankommt, gut gerüstet für die weiteren Schritte in ihrer Berufswahl.

 

Schülerinnen und Schüler der MPS Hartenrod qualifizieren sich bereits während ihrer Schulzeit bei C + P Bildung GmbH im Rahmen der vertieften Berufsorientierung

Schülerinnen und Schüler der SchuB-Klasse der Mittelpunktschule Hartenrod nahmen im Rahmen einer vertieften Berufsorientierung an einem Projekt zum Thema: „Unfallverhütung und sichere Handhabung verschiedener Elektrowerkzeuge“ bei der Firma C + P in Breidenbach teil und erhielten am Ende ein Zertifikat. Sie absolvierten das 16 Unterrichtsstunden umfassende Projekt mit Bravour. Das für die SchuB-Klasse vorgegebene Ziel war die Herstellung eines „Fröbelkrans“. Dieser Kran ist ein Gruppenspielzeug mit dem gruppendynamische Prozesse und Teamgeist gefördert werden können. Außerdem lernten sie neben Anreißen, Feilen, Raspeln und Schleifen auch Sägen mit der Stichsäge, Bohren mit der Ständerbohrmaschine, Schneiden mit der Hebelschere und Heften mit der Gasschmelzschweißanlage. Im Vordergrund stand immer die Unfallverhütung für den Umgang mit den Maschinen. Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Hessen gefördert. Es ermöglicht den einzelnen SchuB-Schülern und SchuB-Schülerinnen positiv bei künftigen Bewerbungen hervorzustechen. Weiterhin ist der Umgang mit Elektrowerkzeugen für die bevorstehende Berufsausbildung sehr wichtig. Die Klassenlehrerin Diana Prenzer und die Sozialpädagogin Claudia Jäger erklärten, dass während des Projekts – besonders bei den Schülerinnen – die Angst vor der Handhabung, dem Respekt vor Maschinen wich, was die Gefahrensituationen  im späteren Berufsleben wahrscheinlich reduzieren wird. Gül Karakoc zum Beispiel hatte zunächst Berührungsängste im Umgang mit der Gasschmelzschweißanlage. Nach kurzer Zeit war das Schweißen unter der Aufsicht von Andreas Weber und Peter Poloczek (Ausbildungsmeister bei C + P Bildung GmbH) für sie kein Problem mehr. „Das ist gar nicht so schwer und außerdem habe ich eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe sowie Lederschürze“, erklärte  Gül stolz. Die sehr gute Kooperation mit der Firma C + P Bildung GmbH in Breidenbach soll, wenn möglich, weiter vertieft bzw. beibehalten werden. Herr Feige, Geschäftsführer der C + P Bildung GmbH begrüßte ebenfalls die Zusammenarbeit mit der Schule.